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Aktien
Charts der letzten 12 Monate:

Wertentwicklung 2025:
S&P 500 (USA) | – 5,48% (in USD) |
Nasdaq (US-Technologie) | – 8,53% (in USD) |
DAX | +12,79% |
MSCI Emerging Markets | + 3,70% (in USD) |
Rückblick:
- Nach Höchstständen Mitte Februar kam es zu einer Korrektur an den Aktienmärkten.
- Auslöser waren Trumps unberechenbare Äußerungen und Entscheidungen zu globalen Zöllen.
- Die Zölle könnten zunächst Inflation und Preisdruck wieder anheizen.
- Die angekündigte drastische Reduzierung von Staatsbediensteten sorgt zusätzlich für Verunsicherung.
- Die Börsen reagieren empfindlich auf Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit.
- Die US-Inflation bleibt vorerst stabil, Inflationserwartungen steigen
- US-Technologieaktien führten die Korrektur an – die zuvor sehr hohen Bewertungen sind zurückgegangen.
- Stimmungsindikatoren schlugen schnell in starken Pessimismus um.
- Die US-Notenbank (FED) beließ den Leitzins unverändert, reduzierte jedoch die geldpolitische Straffung.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte im Februar und März den Leitzins jeweils um 0,25 % auf nun 2,50 % (zu Jahresbeginn: 3,00 %).
- Der US-Dollar schwächte sich ab, während der Euro aufwertete.
- In Europa legten Aktien deutlich zu. Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen der deutschen Regierung sorgte für positive Impulse an den Märkten sowie für einen Anstieg der langfristigen Staatsanleiherenditen (von 2,37 % auf ca. 2,73 %).
- In China wurde die Wirtschaft weiterhin stark monetär stimuliert – die Aktien entwickelten sich besser als die US-Pendants.
- Gold erreichte mit über 3.000 USD ein neues Allzeithoch.
- Bitcoin korrigierte im Gleichschritt mit den US-Technologieaktien.
Ausblick:
- Die weitere Entwicklung der Aktienmärkte hängt stark von der US-Wirtschaftspolitik ab.
- Trump verhält sich unberechenbar und impulsiv.
- Die weitere Entwicklung sollte genau beobachtet werden und es bleibt abzuwarten, ob sich die schlechte Stimmung vermehrt in schlechteren Wirtschaftsdaten widerspiegelt.
- Eine anhaltend schwache Aktienperformance wird Trump politisch nur eine begrenzte Zeit durchhalten können.
- Sollte der Rückgang an den Börsen weitergehen, dürfte die US-Notenbank – wie schon in der Vergangenheit – mit neuem billigem Geld zur Rettung kommen.
- Dass die Notenbank die Zinsen senkt, ist ebenfalls eine Forderung von Trump. Somit könnte die aktuell geschaffene Verunsicherung bewusstes taktieren sein.
- Ob letztlich alles so läuft, wie Trump es sich vorstellt, ist fraglich – denn die neuen Zölle könnten zu steigendem Preisdruck und Inflation führen, was kurzfristig das Gegenteil bewirken könnte: Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.
- Wenn sich die Verunsicherung legt, könnte der aktuelle Rücksetzer sich als günstige Kaufgelegenheit erweisen.
Zölle
Hier einige der von Donald Trump in dieser Amtszeit verkündeten Zölle.
- Strafzölle auf Importe aus Kanada und Mexiko:
- Sollten ab 1. Februar gelten, wurden aber zunächst aufgeschoben und Anfang März eingeführt (1)
- Großteil der Zölle wurde drei Tage später erneut ausgesetzt für Produkte unter dem USMCA-Abkommen (1)
- Strafzölle gegen China:
- Globale Stahl- und Aluminiumzölle:
- Mindestens 25% auf alle Stahl- und Aluminiumimporte ab 4. März (2)
- Autozölle (Autos & Autoteile):
- 25% zusätzliche Zölle auf alle importierten Autos und Autoteile, die nicht in den USA gefertigt werden, treten ab 2. April in Kraft (4)
- Alkoholische Getränke aus Europa:
- Trump kündigt bis zu 200%-Zölle auf alkoholische Getränke (Wein, Champagner) als Reaktion auf EU-Gegenzölle an, was den europäischen Exportmarkt, insbesondere französische Exporte im Wert von Milliarden, massiv bedroht.
- Handelspartner Venezuelas:
- Länder die Öl und Gas aus Venezuela beziehen sollen ab 2. April mit 25% „Sekundärzöllen“ belegt werden (insbesondere China & Indien)
Es ist wichtig zu beachten, dass einige dieser Zölle noch Änderungen unterliegen könnten, da die Situation dynamisch ist und Trump teilweise widersprüchliche Aussagen getätigt hat (2).
Trump hat für den 2. April einen „Befreiungstag“ angekündigt:
Ab dann sollen neue Gegenzölle gelten. Das heißt, US-Importe werden genauso hoch besteuert, wie amerikanische Exporte in anderen Ländern. Auch andere Handelshemmnisse wie Subventionen sollen dabei berücksichtigt werden.
Die globalen Strafzölle von Donald Trump könnten unvorhersehbare Auswirkungen auf die Welt- und US-Wirtschaft sowie die US-Inflation haben.
Die Auswirkungen auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt sollen sich laut Handelsblatt in Grenzen halten (Minus von 0,18%) da deutsche Autobauer überwiegend in den USA produzieren.
Eine konträre Sicht hat Ferdinand Dudenhöffer, der in Deutschland 300.000 Auto-Jobs in Gefahr sieht.
Anleihen / Zinsen
Die US-Zinsen sind im ersten Quartal gefallen.
10-jährige US-Staatsanleihen sind von einem Hoch im Januar von 4,80% auf 4,25% gefallen.
2-jährige US-Staatsanleihen (gelbe Linie) erreichten im Januar 4,42% und sanken zuletzt auf 3,91%.
Die Zinsen langlaufender deutscher Staatsanleihen sind insbesondere nach Verkündung des 500 Milliarden Sondervermögens gestiegen.
10-jährige sind von 2,37% zum Jahresbeginn auf aktuell 2,73% gestiegen.
2-jährige sind dagegen minimal gesunken von 2,10% zum Jahresbeginn auf zuletzt 2,03%.
Inflation / Geldpolitik
Die US-Inflation erreichte im Januar einen lokalen Höchstwert von 3,00% und ist im Februar leicht auf 2,80% gefallen.
Die zukünftige Inflationserwartung in den USA (Michigan 5-Year Inflation Expectations) bezogen auf die nächsten 5 Jahre ist deutlich angezogen. Sowohl kurzfristig (4,9 %) als auch auf Fünfjahressicht (4,1 %) sind die Erwartungen so stark wie seit 1993 nicht mehr gestiegen.
Die Inflation in Europa ist moderater bei zuletzt 2,30% im Februar.
Die US-Arbeitslosenzahlen halten sich weiter stabil bei zuletzt 4,10%.
Unternehmensergebnisse
Die US-Unternehmensgewinne halten sich weiter robust und für 2025 werden weiterhin zwischen 10-14% Gewinnwachstum erwartet.
In den letzten Quartalsberichten vieler Unternehmen zeigte sich jedoch insbesondere beim Vorausblick erhöhte Verunsicherung und Zurückhaltung.
Es bleibt also abzuwarten ob die hohen Erwartungen nach unten revidiert werden müssen.
Konjunktur
Der ISM Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in den USA ist zuletzt leicht gesunken auf 50.3 (Januar: 50,9), was unter den Prognosen lag. (über 50=Expansion)
Das Wachstum im US-Industriesektor hat sich verlangsamt, da die Nachfrage nachließ, die Produktion stagnierte und Stellen abgebaut wurden – laut ISM eine Folge der ersten Auswirkungen der neuen Zollpolitik.
Das US-Verbrauchervertrauen ist im März 2025 auf 57,9 gefallen – der niedrigste Stand seit November 2022. Grund dafür sind wachsende Unsicherheiten in der Politik und Wirtschaft, wobei besonders die Erwartungen an die Zukunft stark eingetrübt wurden.
Deutscher Industrie Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland stieg im März 2025 auf 48,3 und signalisiert damit eine abgeschwächte Kontraktion. Erstmals seit März 2022 verzeichneten die Hersteller wieder einen leichten Anstieg bei den Neuaufträgen, vor allem dank stärkerer Binnennachfrage. Während die Exportaufträge weiter zurückgingen, verlangsamte sich der Stellenabbau, und die Geschäftserwartungen bleiben positiv. (unter 50 = Kontraktion)
Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich aufgehellt. Der IFO-Index für die deutsche Wirtschaft stieg im März auf 86,7 Punkte, nach 85,3 Punkten im Februar. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit der aktuellen Lage. Die Erwartungen stiegen merklich. Die deutsche Wirtschaft hofft auf Besserung.
Der China Industrie Einkaufsmanagerindex stieg im Februar 2025 auf 50,8 und erreichte damit den höchsten Stand seit November. Produktion und neue Aufträge legten spürbar zu, auch die Auslandsnachfrage erholte sich, während sich die Lieferzeiten normalisierten. Trotz wachsender Auftragsbestände blieb die Beschäftigung unter Druck, und die Unternehmen konnten ihre Produktion nur teilweise durch Zukäufe absichern; zugleich stiegen die Kosten leicht, während die Verkaufspreise weiter fielen.
Stimmung / Sentiment
Der CNN Fear & Greed Index misst die Stimmungslage bei den Anlegern. Aktuell zeigt der Indikator extreme Angst an.
Im zeitlichen Verlauf erreichten wir im März historische Tiefstwerte.
Gold / Silber
Gold kann seinen Aufwärtstrend weiter fortführen und notiert aktuell bei 3.085 USD.
Silber notiert mit 34,11 USD nahe seinen Höchstkursen und steht kurz vor einem langfristigen Ausbruch.
Entwicklung seit Jahresbeginn in USD:
Gold: aktuell 3.085 USD +17,53% seit Jahresbeginn
Silber: aktuell 34,11 USD +18,02% seit Jahresbeginn
Rohstoffe
Der Ölpreis (WTI Crude Oil) hat nach einem steilen Anstieg im Januar auf 80 USD nachgegeben und notiert aktuell bei 69.04 USD. Damit notiert Öl schwächer als noch zu Beginn des Jahres.
WTI Crude Oil: 69,92 USD (-3,91% seit Jahresbeginn)
Währungen
US-Dollar
Der US-Dollar hat seit Jahresbeginn stark nachgegeben.
Der US Dollar Index (Korb aus: 57,6% EUR, 13,6% JPY, 11,9% GBP, 9,1% CAD, 4,2% SEK, 3,6% CHF) liegt aktuell bei 104,01 (-4,17% seit Jahresbeginn).
EURO
Der Euro hat gegen über dem US-Dollar seit Jahresbeginn stark aufgewertet auf 1.08 USD (+4,51% seit Jahresbeginn).
Kryptowährungen / Blockchain Technologie / Web3
Die schwäche an den Aktienmärkten hat auch Bitcoin und Ethereum korrigieren lassen. Die aktuellen Preislevel dürften langfristig günstige Einstiegsgelegenheiten sein.
Bitcoin (BTC): 83.788,- USD (-10,29% seit Jahresbeginn)
Ethereum (ETH): 1.880,- USD (-43,44% seit Jahresbeginn)
Ausblick
Die Märkte bleiben geprägt von geopolitischen Spannungen, einer unklaren US-Wirtschaftspolitik und geldpolitischer Unsicherheit.
Kurzfristig dürften Volatilität und Zurückhaltung anhalten – insbesondere solange die Auswirkungen der globalen Strafzölle und das Verhalten der US-Notenbank ungewiss bleiben. Gleichzeitig eröffnen die jüngsten Rücksetzer selektive Einstiegschancen.
In einem Umfeld erhöhter Unsicherheit gewinnt eine diversifizierte Portfolioausrichtung weiter an Bedeutung.
Mittelfristig dürfte sich der Fokus der Märkte zunehmend auf fundamentale Daten wie Unternehmensgewinne, Konjunkturindikatoren und Inflationsentwicklung richten.
Sollte es geldpolitisch zu positiven Überraschungen kommen (Rücknahme bzw. Einigung bei Zöllen, Beendigung des Ukraine Kriegs), könnten risikobehaftete Anlageklassen wieder verstärkt profitieren.
In Zeiten von Unsicherheit und pessimistischer Anlegerstimmung hat es sich meist bewährt die Ruhe zu bewahren und abzuwarten.
Ihr Bijan Kholghi
Dieser Marktbericht stelle keine individuelle Anlageberatung dar, sondern dient ausschließlich Entertainment & Informationszwecken. Für eine individuelle Anlageberatung wenden Sie sich bitte persönlich an mich unter info@finanzcoach.org.